
ZYKLEN DER ZEIT
Sich Ausrichten auf
die kosmische Ordnung
Die alten Seher Indiens hatten einen wundervollen Blick
auf die Zeit. Sie sahen sie als ein Blumenmuster, in dem die Blütenblätter der unterschiedlich großen Zeitzyklen harmonisch angeordnet sind.
Ihre tiefe Weisheit offenbarte ihnen das Gesetz der Entsprechungen, das sie auf alle Aspekte des Lebens anwendeten – von unserem täglichen Rhythmus bis hin zu den Zyklen der Wiedergeburt, dem Evolutionsplan und dem Einfluss der Zeitalter.
Durch Beobachtung und innere Schau verstanden sie die vierfältige Einteilung der Zeit. Dies zeigt sich im Großen
wie im Kleinen:
-
in den vier altindischen Zeitaltern
(Krita, Treta, Dvapara, Kali Yuga) -
im Sonnenjahr mit den Tagundnachtgleichen
und Sonnenwenden (Kardinalpunkte) -
im Mondzyklus mit den Vollmonden,
Neumonden und Halbmonden -
in den Tagesphasen mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang sowie Mittag und Mitternacht.

Den Zufall aber
gibt es nicht im Leben,
sondern nur Harmonie
und Ordnung.
Plotin, 205 – 270 n. Chr.


Wie oben – so unten
Die Wissenschaft der Entsprechungen eröffnet uns die faszinierende Möglichkeit, den Makrokosmos und den Mikrokosmos miteinander zu verbinden.
Wir selbst sind ein Mikrokosmos, eingebettet in das Göttliche, das den Makrokosmos darstellt. Wenn diese beiden Welten miteinander in Einklang kommen, können wir das gesamte Universum in unserem Inneren erfahren.
Die Prinzipien von Sonne, Mond und Erde – das solare, lunare und materielle Prinzip – spiegeln sich in uns wider. Sie repräsentieren unseren Körper, unser Denken und unseren Geist, aus dem unser Bewusstsein strahlt.
Um die Fülle und Schönheit des Lebens zu erleben, ist es entscheidend, Körper, Denken und Seele in Einklang zu bringen. Besonders günstige Momente sind die Morgen- und Abendstunden, Voll- und Neumond, Tagundnachtgleichen und Sonnenwenden. Diese Zeiten sind kostbare Geschenke, die uns helfen, in eine innere Harmonie zu kommen und uns mit dem Göttlichen zu verbinden. Ein anderer Name für diese Verbindung ist Yoga.
Zeit als wertvolle Ressource
Zeit ist ein kostbares Gut, das wir bewusst verstehen und sinnvoll nutzen sollten. Die alten Seher Indiens verglichen die Astrologie als eine Lampe, die unseren Weg erhellt.
Jedes Sonnenjahr, jedes Tierkreiszeichen und jede Planetenkonstellation trägt eine einzigartige Qualität in sich.
Mit dem Wissen der Astrologie können wir nicht nur unsere Lebensaufgabe klarer erkennen, sondern auch günstige und weniger günstige Zeiten erkennen. Besonders die Kardinalpunkte des Jahres bieten uns die Möglichkeit, uns bewusst auf die universellen Energien einzustimmen.
Die Verbindung zwischen Mensch und kosmischer Ordnung spiegelt sich in den Tempelanlagen und Kultstätten zahlreicher Kulturen wider – bleibende Zeugnisse der Harmonie zwischen Mensch und Universum.


»Die Astrologie ist so alt wie
unser Planet selbst.
Bildet die Astronomie das Gerüst,
so wird es durch die Astrologie belebt
und mit Bedeutung erfüllt (…).
Astrologie ist einer der Hauptschlüssel
zum Verständnis der
Weisheitslehren.
Ekkirala Krishnamacharya,
aus »Die Weisheit des Sternenhimmels«